Nach der theatralen Abfall-Konferenz kommt nun Vol#2, THE TRASH HUNTING PERFORMANCE auf den Spuren des Abfalls am Aachener Weiher an: sinnlich, en passant, cool und ein bißchen dreckig, mischt es sich dort, wo die Seele baumelt, ins Leben ein. Zwischen rauchenden Grills, bellenden Hunden und Plastikgeschirr legen Schauspieler und Mitarbeiter der AWB Fährten für eine installative, theatrale SchnitzelJagd, Überraschungen nicht ausgeschlossen ...

20 Tonnen Stadt Vol#2 ist der zweite Teil der 2-teiligen Serie zum Thema Abfall und setzt sich mit dem auseinander, was vom Vergnügen übrig bleibt: Müll.

Aus dem Paradies gefallen, landen wir am Aachener Weiher. Sommer, Sonne, Freizeitvergnügen - raus aus der Bude, ran an den Weiher, Bier, Zigaretten, Chips und Döner. Schnell auf der Wiese noch einen Platz ergattern - grillen und chillen. Und wenn der Spaß vorbei ist, haben die Müll-Werker der AWB in Orange ihren Auftritt - für ein sauberes Köln!

20 Tonnen wilder Müll jährlich auf Kölns Straßen, Parks und Wiesen führt uns die "Kehrseite" der Stadtgesellschaft vor Augen. Gesellschaftlich gilt es, das Bewusstsein für die Müllproblematik und das Verantwortungsgefühl für die Umwelt und den behutsamen Umgang mit ihr zu stärken.

Eine enge Zusammenarbeit mit der AWB zeichnet THE TRASH HUNTING PERFORMANCE aus. So ist die AWB nicht nur Koproduktionspartner des Projektes, sondern ermöglicht es, dass drei Mitarbeiter der AWB sich aktiv ins Geschehen mischen. Und so verwischen sich die Spuren zwischen Publikum, Müll-Werkern, Schauspieler*innen und Passant*innen des Weihers auf der Suche nach den verliebten Mülleimern von Speakers Corner bis zum Besenballett. Ein E-Mobil fährt durch das Bild.

Pressestimmen

"Es beginnt wie im Traum, das klare Sonnenlicht fällt zwischen die Bäume und Hecken und die Vögel lärmen. Niemand bezweifelt, dass der Melatenfriedhof eines der schönsten kultivierten Biotope des Rheinlands ist. Und die 'Unruhigen Geister' verstehen sich auch darauf, die Besucher (...) so geschickt über den Friedhof zu führen, dass man bald jegliche Orientierung verloren hat. Die 'Unruhigen Geister' sind blass geschminkte Schauspieler, die die Identität von Verstorbenen angenommen haben und dem Publikum allerhand über den Müll und seine Wiederverwertung erzählen. (...) Jede Theorie, wie alt sie auch sein mag, erhält ihren Reiz, wenn sie in einem so faszinierenden und beziehungsreichen Ambiente unters Volk gestreut wird. (...) Dass es sich hier mehr um eine Performance mit Spielanleitung denn um eine theatrale Inszenierung handelt, wird dann im zweiten Teil der Aktion deutlich. (...) Ein Theater, das Passagen der urbanen Topografie erwandert, schafft auf symphatische Weise neue, unmittelbare Perspektiven auf die Stadt."
Thomas Linden, Kölnische Rundschau, 20. Juli 2011

"In 'The Trash Hunting Performance', der Fortsetzung der Abfallkonferenz '20 Tonnen Stadt Vol#1', binden Karin Frommhagen und Rosi Ulrich (...) das Publikum noch stärker ein, verwischen die Grenzen zwischen Zuschauen und Mitmachen, reiben gewitzt Theater und Realität aneinander. Dabei zerfällt der gut 100-minütige Abend in zwei disparate Teile – die allerdings beide ihren eigenen Reiz entwickeln. Leider ist für den Hauptteil, das 'Trash Hunting', mit bloß einer halben Stunde zu wenig Zeit einkalkuliert. Trotz dramaturgischer Mängel ein vergnügliches Erlebnis, bei dem spielfreudige Akteure den Blick auf eigenes und fremdes Wegwerfverhalten schärfen."
Jessica Düster, Kölner Stadt-Anzeiger, 19. Juli 2011